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Emil Telmányi

9.Der VEGA BACH BOW 1949
2015. december 24.
Emil Telmányi, der VEGA BACH BOW

Emil Telmányi, der VEGA BACH BOW

Dieser Bogen ist der exotischte Fund unserer Sammlung. Der ungarische Geiger Emil Telmányi liess sich 1919 in Kopenhagen nieder, wo er 1949 diesen Bogen ersann, den der dänische Geigenbauer Krud Vestergaard verwirklichte.

Das Ziel dieser Konstruktion war es, die zeitgenössische Aufführung von Bachs Violinsolokonzerten zu erleichtern.

Der Bogen ist stark nach außengewölbt, die Grundspannung des Haarbezugs wurde, wie bei üblichen Bögen, mit einer Schraube eingestellt, die den Frosch nach hinten zieht. Am Frosch ist ein zweiter Mechanismus, der mit Hilfe einer einfachen Bewegung den Frosch Richtung Bogenkopf kippen lässt. Dadurch wird de Bezug soweit entspannt, daß er der Kurve des Geigensteges folgend alle vier Seiten gleichzeitig erklingen lassen kann. Kippt der Musiker den Frosch in seine Grundstellung zurück, rastet der Frosch hier wieder ein. Die Grundspannung des Bezugs ist wieder hergestellt.

Dieser Bogen ist nicht nur eine interessante Konstruktion, sondern auch handwerklich sehr schön ausgeführt.

Diese Arbeit ist schon seit langer Zeit im Besitz des Musikhistorischen Museums und wird nun frisch restauriert in unserer Ausstellung vorgestellt.

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Bögen
Telmányi Emil féle VEGA BACH BOW hegedűvonó

Der Bogenkopf aus Fernambukholz ist verzapft an die sechseckige Bogenstange aus Bambus angeleimt. Der Kopf trägt eine Silberkopfplatte mit Ebenholzunterlage. Die Form ist sehr individuell, die handwerkliche Ausführung ist hervorragend. Der Rosshaarbezug wird traditionell mit einem Keilchen im Kopfkästchen befestigt.

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Der Kopf von hinten.

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Der Kopf von oben.

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Der Frosch besteht aus zwei Hauptkomponenten. Die eine ist traditionell mit Foschmutter und Schraube beweglich mit "Hill"Passung auf die Stange gepasst. Ich nenne diesen Teil einfach Schlitten. Er ist aus Fernambukholz gefertigt.

Die zweite, nennen wir sie Unterfrosch, ist mit einer kleinen Bronzeachse und über eine feine Stange aus Federstahl mit dem Schlitten verbunden. Das andere Ende dieser Stahlstange ist Teil eines einfachen Mechanismus, der auf Druck des Musikers den Unterfrosch am Schlitten fixiert. Jetzt ist das Haarband gespannt. Der Bogen lässt sich ähnlich wie ein Barockbogen spielen. Bei erneutem Druck löst sich der Hinterteil des Unterfrosches und kann frei um die Bronzeachse Richtung Kopf kippen. Das Haarband wird locker genug um gleichzeitig alle vier Seiten der Geige zu erreichen.

Der Mechanismus verbirgt sich unter einer Abdeckung aus Silberblech. Auf der einen Seite finden wir die Aufschrift VEGA BACH BOW REG - PATENT, auf der anderen KNUT VESTERGAARD VIOLINMAKER VIBYJ DENMARK. Den Unterfrosch machte der Meister aus einem mir unbekannten dichten exotischem Holz mittelbrauner Farbe. Hinter dem Silberfroschring ist ein dünner Ebenholzstreifen aufgeleimt. Der Haarbezug ist mit nur einem Keilchen im Ring befestigt.

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Der Frosch von hinten. Noch ein interessantes Detail. Das Beinchen ist nicht acht- sondern sechseckig.

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Der Frosch von der Kopfseite.

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Das Stangenende von oben. Mitte und Unterseite sind die Fortsetzung der Bambusbogenstange. An den Seiten sind Teile aus Fernambukholz angesetzt, auf dem Rücken ist ein ergonomisch geformtes Ebenkolzstück aufgesetzt.

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Das Beinchen hat keinen Holzkern. Er ist aus massivem Silber, also recht schwer.

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Das Maß des einfachen Rändels passt zum Stangenende, das Beinchen ist wesenlich dicker.

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cikk | by Dr. Radut