Tibor Kovács
30. Geigenbogen
2015. szeptember 23.

Diesen Geigenbogen machte Tibor Kovács Anfang des XX. Jahrhunderts in Cremona. Tibor ist der jüngste Bogenbauer, dessen Arbeiten wir hier ausstellen, und da wir die Bögen nach den Geburtsjahrgängen ihrer Macher geordnet haben, ist der Kovács Bogen, nach der Ouvertüre Béla Szepessy's, der Schlußackord unserer Ausstellung. Ich habe bewußt die Arbeiten der zeitgenössischen Kollegen nicht detailierter beschrieben, bei unserem Schlußackord halte ich mich jedoch nicht an diese Regel. Tibor's Arbeiten lehnen sich stark an den Formen der frühen Meister(um 1800) der französischen Schule an, ohne wie Kopien zu wirken.
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Bögen 
Der Kopf von der Seite. - Die spannungsvolle Linie der Kopfrückseite schwingt von der gewölbten Kopfplatte her mit recht großem Radius in den Übergang zur Stangenunterseite. An der Stirn nimmt die Linie mit einer weiten Kurve ihren Anfang, verläuft dann im mittlererm Teil recht gerade, um schließlich mit einem tiefen Schwung in der recht hohen Spitze zu enden.

Der Kopf von hinten. - Die Fasen und die Rückseite sind nur mit dem Messr geschnitten. Er benutzte weder Feile noch Schleifpapier.

Der Frosch von der Seite. - Das Maul ist sehr tief geschnitten, wie es bei den französischen Meistern um 1780-1820 üblich war. Das Auge ist sehr groß.

Der Frosch von schräg hinten/unten. - Das Schübchen ist sehr breit, der Zwickel ist ebenfalls aus Perlmutt und sie sind in Gehrung zusammengepasst. Dieses Design sieht man häufig bei Bögen Francois Lupot's II.(1774-1838). Der Zwickel ist auch bei der Bahn sehr breit. Das Beinchenauge ist recht groß.
